Jerry Lee Lewis – Live At The Starclub wieder auf LP zu haben

Eines der bekanntesten und möglicherweise besten Livealben von Jerry Lee Lewis wqurde von Bear Family Records neu auf LP aufgelegt.

Jerry Lee Lewis - Live At The Star Club (Reissue LP)
Jerry Lee Lewis - Live At The Star Club (Reissue LP)

Die Aufnahmen stammen von 1964 aus dem legendären Star Club in Hamburg und stellen eine harte, teilweise hektische Liveaufnahme eines memorablen Konzertes dar. Auf dieser Scheibe wird nicht geschunkelt oder dem Blues gefrönt, sondern harter klassicher Rock’n’Roll erfreut das Ohr und Jery Lees Tastenanschläge geht bis in die Fußspitzen. Die Platte ist nichts für harmlose Naturen, ohne dabei so brachial zu sein wie moderner Hiphop oder ähnliche Ghettomusik. It’s just old time Rock’n’Roll!

Ich habe mir vor Jahren schon die CD gekauft, insofern glaube ich nicht, daß ich mir das Album nochmal auf LP holen werde. Allerdings kann ich die Platte nur warm empfehlen. Für jeden Jerry Lee Fan ein Must-Have!

Link zu Bear Family: http://www.bear-family.de/bear-family-vertrieb/vinyl-bear-family-international/live-at-the-starclub-hamburg-180gram-vinyl.html

Rock’n’Roll is the thing – Jerry Lee is the king!

PS: Bei der Süddeutschen gibt es online auch noch einen Artikel dazu: http://sz-magazin.sueddeutsche.de/musikblog/wie-jerry-lee-lewis-st-pauli-verwustete/

Jerry Lee Lewis auf Europatour 2009

Seit gestern ist Jerry Lee Lewis mal wieder auf Europatour. Leider gibt es dieses Jahr nur 2 Auftritte in Deutschland, beide sind zeitlich und örtlich für mich leider nicht einplanbar, aber letztes Jahr hatte es ja in Hamburg geklappt. Deswegen bin ich da nicht ganz so böse.

2009 Ankunft von Jerry Lee Lewis in Stavanger mit cooler Lederjacke
2009 Ankunft von Jerry Lee Lewis in Stavanger mit cooler Lederjacke

Akut habe ich im Netz ein Foto von seiner Ankunft in Stavanger gefunden. Da sieht er ja relativ fit und gesund aus, für das Alter recht beachtlich. Zumal der gute Jerry Lee ja nur vor einigen Jahrne noch ziemlich marode aussah. Ich erinnere mich nur an 2000 im Stadtpark in Hamburg. Da war er meilenweit von diesem Zustand weg. Das freut mich natürlich! Hinter Jerry Lee mit Kappe und Bart Cecil Harrelson, sein uralter Schulfreund und wie man hört ebenso alter  Tourbegleiter.

Ich wünsche Jerry Lee eine gute Tour und viele lange Jahre noch!  Rock on, Jerry Lee Lewis!

Und nicht vergessen: Rock’n’Roll is the thing – Jerry Lee is the king!

Tourplan bei Pollstar

Jerry Lee Lewis veröffentlicht neue Single “Mean Old Man”

Neue Single "Mean Old Man" von Jerry Lee Lewis
Neue Single "Mean Old Man" von Jerry Lee Lewis

Todgeglaubte leben länger! Jerry Lee hat tatsächlich eine neue Single herausgebracht – und Gerüchten zufolge soll auch noch ein ganzes Album folgen. Man darf gespannt sein :)

Gekauft und angehört habe ich mir die Scheibe noch nicht, das kommt aber noch. Eine Hörprobe gibt es bei Youtube:

http://www.youtube.com/watch?v=e22vFxBcEvI

Den Song “Mean Old Man” soll Kris Krisstofferson geschrieben haben, genaue Informationen habe ich aber noch nicht.

Kaufen kann man die Single bei Amazon als MP3.

http://www.jerryleelewis.com/

Rock’n’Roll is the thing – Jerry Lee is the king!

Wo spielte Jerry Lee Lewis 2000 in Hamburg?

Da ich gefragt worden bin, ob meine Erinnerung korrekt ist, hier mein Beweis: mein Ticket von damals, welches ich aufgehoben habe. Jerry Lee spielte im Sommer 2000 im Stadtpark in Hamburg auf der Open Air Bühne. Im Vorprogramm waren Franny & The Fireballs, sowie Rudolf Rock& Die Schocker. Letzterere sagten mir damals mit ihren eingedeutschten Stücken nicht wirklich zu. Ich stand in der ersten Reihe, kaum 3m vom Piano weg. Zu Sweet Little Sixteen hob Jerry Lee damals den Fuß auf das Piano, das werde ich nicht vergessen!

Hier mein Ticket, ein gutes Souvenir, welches jahrelang an meiner Wand pinnte:

Ausgefallen sind dagegen die Konzerte 2006, da hätten sie in der “Fabrik” stattfinden sollen.

Jerry Lee Lewis am 4.11. in Berlin – ein Bericht aus der Berliner Morgenpost

Bei Michy Westphal fand ich eben einen Link mit einem  Artikel und Eindruck von Jerry Lee in Berlin am Dienstag:

http://www.morgenpost.de/kultur/article971237/Jerry_Lee_Lewis_ist_noch_lange_nicht_muede.html

Offenbar bin ich nicht alleine mit der Einschätzung, daß er immernoch eine verdammt gute Figur macht!

Rock on, Jerry Lee! All Killer, no filler :-D

Jerry Lee Lewis in Hamburg am 1.11.2008

Am Samstag war ich mit Janina in Hamburg zum Konzert von Jerry Lee Lewis im CCH in Hamburg. Zu den im Web lesbaren, eher durchwachsenen, Kommentaren möchte ich als Fan selber ein paar Worte sagen.

Gleich vorweg, es hat sich gelohnt!

Tagsüber waren wir shoppen und in einem Plattenladen, der leider doch keine 45er da hatte, aber sonst gut sortiert war, und eine echte Rock-o-la-Jukebox aus den 60ern an der Wand hängen hatte. (http://www.plattenrille.de/)

Kurz nach 6 warteten wir dann am CCH auf Einlass und im Foyer, wo auch durchaus Kamerateams unterwegs waren und Leute interviewten. Kurz nach 7 konnten wir dann rauf, mussten unsere Klamotten leider gegen Löhnung an der Garderobe abgeben. (Soviel zu “inkl. aller Gebühren” *grumpf*)

Um 8 kam dann die laue Vorband auf die Bühne. Diese spielten vorallem laut und sehr metalmäßig Rock’n’Roll-Klassiker, darunter Summertime Blues, Hello Josephine und Rip It Up. Insgesamt eher eine maue Vorband mit der Schildkröte, einem Alt-Hippie mit wehender Mähne und Übergewicht, am Keyboard. Warum der nicht am Flügel spielen durfte, ist mir ein Rätsel.

Nach einer Pause spielte dann Linda Gail Lewis, die kleine Schwester des Killers (ich habe berichtet). Das Set war rockig, flott und sie hat eine gute Stimme. Die Meinung über sie ist geteilt, ich fand sie gut, im Studivz wurde sie dagegen als “Parasit” tituliert. Immerhin spielte sie einige Klassiker, darunter Blue Suede Shoes und Shake, Rattle & Roll, aber auch eigenes Material. Von letzteren konnte ich nicht so recht definieren, ob es nur umgetextet oder tatsächlich mit eigenen Noten war. Am Ende wurde sie beinahe von der Bühne gebuht: “We want Jerry Lee!” war deutlich zu hören. Das fand ich etwas krass, denn so schlecht hat sie nun wirklich nicht gespielt.

Nach einer Pause kam dann endlich  die Killerband auf die Bühne, nachdem der Veranstalter ein blödes Textchen über den “Last Man Standing” losgelassen hatte. Bandleader Kenny Lovelace witzelte über seine angeknackte Nase mit Pflaster und dann spielten sie Kansas City. Danach stellte Kenny die Band vor (Scheint er auf jedem Konzert zu machen) und danach sang statt Kenny B.B. Cunningham am Bass Wolly Bully.

Surprise, surprise, schon nach 2 Vornummern kam plötzlich Jerry Lee hinter der Bühne hervor und schlurfte gemächlich in einem kurzärmeligen Hemd mit Längsstreifen (ahhhhh, ich will auch so eins) an den Flügel. Die Menge quittierte es mit einer Standing Ovation und lautem Applaus. Er grinste in die Menge und spielte los.

Er war gut in Form, das Set schön flott und rockig. Scheinbar reagierte er auf das enthusiastische Publikum, welches offensichtlich voll auf  Rock’n’Roll eingestellt war. Gerüchten zu Folge soll er nach Mexicali Rose zu Kenny gesagt haben, “They don’t wanna hear You Win Again.”, als dieser offensichtlich diesen Klassiker von Hank Williams (aber eben ein langsames, trauriges Stück) vorschlug. Leider leider stimmte er dann Great Balls Of Fire an, was seit Jahr und Tag das Ende vom Spaß ankündigt.

Zu GBOF und Whole Lotta Shakin’ stand das Publikum auf und aus einem SItzkonzert wurde eine spontane Stehtanzparty. Er endete mit dem knallenden Stuhl und dem Hintern auf den Tasten, grinste nochmals und verschwand dann flott von der Bühne, aber dabei schaute er durchaus ins Publikum und wusste den Applaus zu schätzen.

Einige Leute hofften wohl auf eine Zugabe, aber bekannterweise fällt das seit Jahrzehnten bei Jerry Lee flach. Daher machten wir uns dann auch bald auf den Weg.

An dieser Stelle möchte ich kurz die Setliste benennen, so wie ich sie mir notiert habe. Jerry Lee Lewis spielte folgende Titel:

  1. Roll Over Beethoven (jaja, wie immer)
  2. Drinkin’ Wine Spo-Dee-O-Dee
  3. Before The Night Is Over
  4. Trouble In Mind (die einzige langsame Nummer im Set)
  5. I Don’t Want To Be Lonely Tonight
  6. Sweet Little Sixteen
  7. Johnny B. Goode (erstaunlich flott und fetzig, was er die letzten Jahre bei diesem Klassiker selten tat)
  8. Why Have You Been Gone So Long
  9. Mexicali Rose (eine schnelle Version)
  10. Great Balls Of Fire
  11. Whole Lotta Shakin’ Goin’ On (inklusive umknallenden Stuhl und Arsch auf den Tasten)

Zum Set möchte ich nochmals kurz kommentieren, es war flott und rockig. Aber, aber: warum spielt der Mann nicht sein eigenes rockendes Material? Warum muss er Songs von Chuck Berry bringen, wenn er stattdessen schöne flotte Nummern wie End Of The Road, Ubangi Stomp, Lewis Boogie oder Mean Woman Blues bringen könnte (Von meinem Lieblingsrockstück, Wild One, wage ich ja garnicht mehrzu träumen)? Schade, aber immernoch gut.

Subjektiv hat er mir dieses Mal besser gefallen, als 2000 im Stadtpark. Natürlich ist er 73 Jahre alt, und gerade deswegen muss man es umso mehr bewundern, wenn er immer noch 45 Minuten am Stück hart und kräftig durchrockt und das Piano bei jedem Akkord donnert.

Stänkerer sollen sich geprellt gefühlt haben, aber zu denen sag ich nur: wenn Chuck Berry soviel besser ist, warum zum Geier geht ihr dann in ein Jerry Lee Lewis Konzert?!? Chuck spielt doch auch in Europa (Essen und Mannheim weiß ich definitiv, ich kann nur nicht hin)

All in all: Rock’n’Roll is the thing – Jerry Lee is the king!