“Max Payne” – kurze Filmkritik

Gestern am frühen Abend war ich mal wieder im Kino. Ich habe mir “Max Payne” angesehen, denn ich war neugierig darauf. Schließlich habe ich das gleichnamige Computerspiel gespielt (den ersten Teil).

Erstmal die guten Punkte:

  • Von der Optik ist Mark Wahlberg ein guter Darsteller für Max.
  • Jack Lupino ist auch ziemlich gut getroffen, ebenso die Szene im Club Ragnarok.
  • Die Szene in Roscoe Street ist schon beinahe 1:1, wenn denn die bösen Junkies auch solche wären.
  • Die Flashback-Szenen am Tatort des Familienmordes sind sehr gut gelungen.
  • Der Kampf gegen B.B. in der Garage ist gut getroffen.

Aber leider gibt es auch einige Kritikpunkte:

  • Bullet time – im Spiel nötig, um die zum Teil mörderischen Kämpfe zu überstehen. Im Film wirkt es einfach nur lächerlich und bei Matrix geklaut.
  • Das V-Symbol mit der Spritze für die Droge Valkyr, im Spiel prominent an vielen Stellen zu sehen, fehlt.
  • Die Erläuterung mit Mord an der Familie von Max kommt viel zu spät. Das erste Drittel vom Film weiß der nicht eingeweihte Zuschauer nur ansatzweise, worum es geht.
  • Die psychedelische Wirkung von Valkyr, der Droge, wurde irgendwie verfälscht. Dazu sind die komischen Engelsmonster einfach nur lächerlich.
  • Max nahm die Droge ursprünglich nur unter Zwang, niemals freiwillig wie im Film.
  • Die böse Hexe, Boss von Aesir Corporation, Nicole Horn, kommt am Ende ungeschoren davon. Warum?!?
  • Der Hintergrund des Regierungslabors unterhalb von “Cold Steel” fehlt völlig, ebenso wie Alfred Wooden, der einäugige Regierungsbeamte.
  • Es fehlen viel atmosphärische Charaktere, z.B. Vinni Gognitti, Don Punchinello, der eigentlich mit der Schwester von Mona Sax verheiratet ist. uchf ehlt der SUbplot mit dem Boss der Russenmafia und der Waffenlieferung für Punchinello, die Max abfängt. “There is this man, Boris Dime. Used to pull jobs for me…”
  • Viele sehr schöne und atmosphärische Locations, die die Mafiagang von Punchinello so schön darstellen fehlen. Z.B. das Hotel von Jack Lupino mit dem Puff, das Büro von Gognitti und das Lagerhaus, in dem Max im Keller eingesperrt wird.
  • Die Szene mit dem Banküberfall von Junkies fehlt ebenso, obwohl sie sehr gut unterstreicht, wie abhängig die Junkies von Valkyr sind.

Summasummarum, ich war enttäuscht. Die Action ist recht ordentlich und wer hirnfreie Action ala Matrix mag, kann sich durchaus dabei amüsieren. Wer aber die gute Story vom Spiel kennt, der wird einiges vermissen. Völlig ums Geld geprellt fühl ich mich nicht, aber es hätte besser sein können.

Vielleicht sollte ich nicht wieder eine 1:1 Umsetzung erwarten?